Deutsche Fedora Website

André Kelpe fs111 at web.de
Sat Sep 18 12:27:57 UTC 2004


Am Fr, den 17.09.2004 schrieb Michael Schwendt um 21:13:
> On Fri, 17 Sep 2004 19:54:27 +0200, André Kelpe wrote:
> 
> > > Dennoch existieren entscheidende Unterschiede zwischen den gängigen
> > > Distributionen, die beim Lösen von Problemen von Einsteigern
> > > ausschlaggebend sein können.
> > 
> > Worauf sprichts Du da konkret an?
> 
> Grafische und textbasierte Config Tools und assistierende Werkzeuge
> (z.B. system-config-*, chkconfig, service, alternatives),

Benutzt Du system-config-* wirklich? Ich nie, weswegen mir die auch
nicht eingefallen sind. chkconfig und service sind ja letztlich nur
Erweiterungen, die einem das Leben mit /etc/rc.d/ leichter machen, aber
nur einen Aufsatz darstellen.

> Art/Ort/Inhalt von Config Dateien,

Ein Anfänger braucht am Anfang erstmal gar keine Konfig-Datei, alles
wichtige sollte Anaconda ja erledigt haben, wenn er dann doch mal ran
muss, dann sehen die auch nicht anders aus, als auf anderen Systemen
(z.B. /etc/resolv.conf, /etc/httpd/conf/httpd.conf (Ok, die liegt etwas
anders, aber ein einfach rpm -ql sollte das einem verraten, es fängt ja
keiner ohne blassen schimmer an, an einem Webserver rumzufrickeln.)).
Bei den Sachen in /etc/sysconfig ist das sicherlich anders, das kann man
aber auch in der Dokumentation nachlesen, bzw. ist es ja kein Problem
auch in einem allgemeinen Forum nach sowas zu fragen, da dort sicherlich
auch Fedora-Benutzer sind, die einem dann weiterhelfen können.

>  erhältliche Software, bereits
> vorinstallierte Software,

IMHO Frage für eine FAQ.

>  vorkonfigurierte Einstellungen
> (z.B. Unicode!), 

Ok, das ist richtig, Unicode kann eine ganz schöne Crux sein.

> Hardware Erkennungsmechanismen,

Nunja, kudzu ist da doch recht einfach zu bedienen, das sollte niemanden
abschrecken, vor allem, wenn er sich beim booten gleich meldet, und man
nur noch bestätigen muss.

>  Installationsschritte
> beim nachträglichen Hinzufügen von Softwarekomponenten

Auch eine Sache für eine FAQ, oder hast Du Lust jeden Tag 50 Mal zu
erklären, was fedora.us bzw. freshrpms ist?

>  (oder Fonts!),

fonts:/ im konqueror eingeben, reinkopieren, fertig... Gnome hat
bestimmt einen ähnlichen Mechanismus.

> verwendete Versionen von Systemkomponenten und Treibern, besondere
> Systemfähigkeiten (z.B. Exec-Shield, SELinux),

Der Exec-Sheild ist mir bisher nur ein einziges Mal begegnet, und das
war beim python-Optimierer psyco, sonst nie wieder. Das sollte eher
selten ins Gewicht fallen.

>  Lage und Inhalt von
> Systemstartskripten, ...

Auch ne FAQ Angelegenheit, das ändert sich ja nicht, bzw. sind die ja
nicht in jedem Release wo anders. 

> Jede Form der Verwirrung eines Anfängers, der auf irgendein Problem
> getroffen ist, mit unzutreffenden, irreführenden oder erfolglosen
> Rückfragen oder Ratschlägen, stellt die Geduld des Anfängers unnötig
> auf die Probe und riskiert, daß dieser entnervt das Handtuch wirft und
> möglicherweise ein falches Bild von Linux (allgemein!) erhält.

Das mag sein, dennoch stehe ich auf dem Standpunkt, dass man sich auch
um ein neues System bemühen muss, und wenn der Ratsuchende dieses tut,
dann wird er seine Fragen in den meisten Fällen, so stellen, dass man
auch helfen kann.

> Natürlich läßt sich nicht jedes Problem (oft mangels ausreichender
> Problembeschreibung) auf schnellste und sicherste Weise lösen. Und
> nicht jeder Experte kann in einem Forum 24/7 präsent sein, um anderen
> Antworten zuvorzukommen. Und selbst erfahrene User sehen sich manchmal
> mit Szenarien konfrontiert, die einfach keinen Sinn zu machen
> scheinen, z.B. weil Details zu H/W, Konfiguration und Herumgepfusche
> am System unterschlagen wurden und erst nach langwieriger Analyse
> entdeckt werden. 

Das hat aber weniger mir Linux oder Fedora zu tun, das ist unter Win
genauso.

> Geradezu störend sind dabei dann die "Geier" aus dem
> Revier der Anhänger anderer Distributionen, die sich Kommentare nicht
> verkneifen können.

Idioten gibt es überall. Ich persönlich habe mir das Distro-Empfehlen
abgewöhnt, das führt zu nichts, außer Streit.

> > Die allgemeinen Fragen, wie etwa "Wie bekomme ich MP3-Support?" und
> > ähnliche sollten IMHO eh in einer FAQ organisiert sein,
> 
> Dennoch werden diese Fragen gestellt und unterschiedlich beantwortet.
> Einen Anfänger auf www.xmms.org zu verweisen, verstehe ich eher als
> witzigen Einwurf. Ihn auf eine FAQ hinzuweisen, die wiederum auf die
> Webseite eines Repositories für Extrapakete verweist, ist schon
> besser, aber reicht noch nicht (zumal manuelles Installieren von
> Paketen, wie xmms-mp3, aufgrund von Abhängigkeiten nicht trivial
> ist). Solche Dokumentation muß Schritt-für-Schritt Kurzanleitungen
> enthalten, am Besten alles anclickbar (was voraussetzt, daß
> system-install-packages den Dienst nicht verweigert).

Mir ist nicht so klar, was Du eigentlich für eine Benutzergruppe im Auge
hast. Mir fällt schon länger auf, auch wenn z.B. auf Fedora-devel über
Menüeinträge und deren Beschriftung diskutiert wird, dass viele die
Benutzer für entweder völlig verblödet, oder total unerfahren halten.
Ich glaube die Masse derer, die Linux probieren, sind schon in der Lage
zu lernen, wie man yum install xmms-mp3 in eine Shell eintippt. Das ist
nicht kompliziert, und zeigt den Leute auch, dass unixoide Systeme eben
alles auch auf der Komanndozeile möglich machen, bzw. welche Vorteile
ein Shell hat/haben kann. Klar sind graphische Programme nett, aber man
muss den Leuten doch auch mal zeigen, dass es auch anders geht.

>  Ist leider nicht
> so ideal, wenn Yum zwar mitgeliefert wird, jedoch der Nutzer für
> zusätzliche Software eine kryptische INI-Datei manuell editieren muß
> und in der Regel gar nicht weiß oder nirgendwo erfährt, was es mit
> "stable", "testing", "unstable" auf sich hat, was er wo und wie
> bekommt.

Das wäre dann z.B. auch eine Sache für eine FAQ, und hätte mit einem
Forum nichts mehr zu tun. Wie gesagt, ich stehe einer dt. Fedora-Seite
ja nicht abgeneigt gegenüber, ich bezweifele nur den Sinn eines reinen
Fedora-Forums.


> [...] aber ihm die Grundlagen fehlen, die allgemeine Kenntnis von
> Linux Systemen (z.B. Eigenschaften vom Dateisystem, Kommandozeile und
> gängige Tools, Pakete, Systemverzeichnisstruktur, Update- und
> Upgradegewohnheiten und selbst banal wirkende Details, wie gängige
> Webseiten zu Dokumentation, Extrapaketen oder allgemeiner Linux
> Software).

Dazu gibt es ja schon tonnenweise Seite (selflinux.org, linuxfibel.de,
Tipps und Tricks bei prolinux, oder aber auch Howtos in den großen
Foren) das müsste man nur zentral verlinken.

>  Jemand, der unter Fedora Core und KDE ein Experte im Finden
> und Verwenden grafischer Applikationen ist, kann dennoch ein
> Einsteiger bleiben, wenn es zu Komplikationen in einer tiefer gelegene
> Ebene kommt und z.B. das System nicht bootet.
> 
> > meist über Sachen, die generischer Natur
> > sind, denn ein KDE oder GNOME ist und bleibt ein KDE oder GNOME, egal ob
> > unter Fedora, Debian oder sonstwas. Das gilt natürlich auch für andere
> > Sachen.
> 
> Mit Ausnahmen, wie z.B. kpackage, KDE mit mp3 Support?, gebündelter
> KDE Software (k3b dabei oder nicht? k3bsetup dabei oder nicht?),
> umdefinierten Standardapplikationen im Hauptmenu und deren Namen.
> Es ist alles nicht _so_ einfach.

Sicherlich wird etwas verändert/angepasst, aber eine Frage wie "Meine
Menüleiste im konqueror ist weg, wie bekomme ich die wieder?" (die gibt
es öfter als man denkt) hat weder was mit Fedora noch mit Linux zu tun,
sondern mit KDE. Die Sachen wie MP3-Support in KDE kann man auch in
einer FAQ abhandeln, mit dem Verweis und einer Anleitung für das
kde-redhat-repository.


> Damit man Fedora Anfänger und welche, die am Ball bleiben und
> weiterkommen wollen, auf einer Fedora bezogenen Webseite von
> distributionsfremden und möglicherweise Linux-imageschädigenden
> Diskussionen abschirmt und es ihnen leichter macht, Fedora-spezifische
> Themen zu verfolgen und diese mitzulesen.

Glaubst Du wirklich, dass sich Leute durch Streitereien anderer im Forum
von "ihrem" Linux-Experiment abbringen lassen?

>  Tägliches Compilieren von
> tarballs und CVS snapshots gehört nunmal nicht in den Alltag eines
> Fedora Core Nutzers. 

Nicht? Oh, dann muss ich mir wohl 'ne andere Distribution suchen. :)

> Wer sich anschauen möchte, was andere mit anderen
> Linux Distributionen so treiben und wie/ob sie beim Selbstcompilieren
> von xorg-x11 0.2% Performance herausholen, wird das ganz von alleine
> tun und sich dann zu einer extremen Randgruppe zählen dürfen. ;)

Ich glaube ich kenne zu viele Randgruppenzugehörige ;)

André
-------------- next part --------------
A non-text attachment was scrubbed...
Name: not available
Type: application/pgp-signature
Size: 189 bytes
Desc: Dies ist ein digital signierter Nachrichtenteil
Url : http://lists.fedoraproject.org/pipermail/de-users/attachments/20040918/0a91d58c/attachment.bin 


More information about the de-users mailing list