Material - Fedora

Thilo Pfennig tpfennig at gmail.com
Tue May 30 22:12:48 UTC 2006


Am 30.05.06 schrieb Michael Schwendt <fedora at wir-sind-cool.org>:
> On Tue, 30 May 2006 17:16:43 +0200, Thilo Pfennig wrote:

> > ich will mich in Kiel an einem Infostand auf einem Linux-Info-Tag
> > beteiligen.
> Weiterführende Links:
>
>   http://fedoraproject.org/wiki/Marketing
>   http://fedoraproject.org/wiki/Ambassadors
>
> Insbesondere:
>
>   http://fedoraproject.org/wiki/Ambassadors/GetStuff


Danke, aber ich denke das Fedora da leider einen falschen Weg
einschlägt in dem es da zum einen verlangt das man ein "Ambassador"
sein soll und zum anderen das der Prozess doch kompliziert ist. Es
gibt da auf der selben Veranstaltung auch Leute, die 300 Ubuntu-CDs
verschenken. Ich persönlich habe kein Interesse daran irgendein
offizieller "Ambassador" zu sein. Wenn irgendeiner der Ambassadoren
deswegen extra nach Kiel kommen will: Bitte gern. Ich trage auch
nichts mehr zum fedoraproject.org bei, weil das Beitragen dort auch
unnötig verkompliziert wurde (man muss sowohl eingetragener User sein,
als auch zustimmen alle Rechte exklusiv an Red Hat abzutreten (als
"Contributor"). Die "Open Publication License" ist mir auch zu dubios
(siehe dazu auch den Kommentar vom GNU Projekt unter:
http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html#FreeDocumentationLicenses
).

Aus meiner Sicht sollte Fedora, wenn es ein echtes Community-Projekt
sein will hier den Usern mehr Freiraum gelassen werden. Ich habe auch
schon einigen Usern sagen müssen, das es zu kompliziert ist beim Wiki
bei Übersetzungen zu helfen, die mich gefragt hatten, weil ich der
letzte war, der da was beigetragen hatte bevor ich ausgesperrt wurde
(wie alle, die nicht den "Contributor"-Vertrag unterschreiben).

Ich würde Red Hat bzw. dem Fedora-Projekt DRINGEND empfehlen eher bei
Hilfeangeboten zu sagen "go for it". Es ist ok in kritischen Bereichen
eine Qualitätssicherung zu betreiben, aber ich kann unter
fedoraproject.org jetzt nicht mal meine eigene Seite mehr bearbeiten:
http://fedoraproject.org/wiki/ThiloPfennig ("Immutable page")

Lustig ist ja auch, das es keinen einzigen Ambassador in DE gibt, der
als Mitglieder der Marketing-Gruppe gelistet wird:
http://fedoraproject.org/wiki/Marketing/MarketingGroup. Und in
Deutschland ist kein einziges Event für 2006 geplant (
http://fedoraproject.org/wiki/FedoraEvents ) ausser dem vergangenen
Linuxtag 2006 in Wiesbaden.

Ich frage mich langsam ob vielleicht eher Marketing verhindert werden
soll, bzw. die Maßgabe ist: Besser gar kein Marketing als suboptimales
Marketing. Kann man so sehen - die Grundlage des Marketings ist dann:
Mißtrauen gegenüber dem einfachen User. So wie sich derzeit das
Fedora-Projekt entwickelt braucht man schon fast wieder ein
Community-Projekt für das Community-Projekt. Die derzeitige Struktur
scheint mir eher dazu gedacht zu sein die Interaktion zwischen Fedora
und Red Hat zu verbessern und sicherzustellen, das Red Hats Ziele bei
Fedora auch verwirklicht werden, als die Kommunikation und Interaktion
mit den Usern. Was die Community angeht muss ich dann leider
konstatieren, das dort zumindest Ubuntu aus meiner Sicht viel mehr
richtig gemacht hat (im Gegensatz zur technischen Seite).

Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn es aus dem Fedora-Projekt kein
Material gibt, bzw. das nur von offiziellen Ambassadoren geleistet
werden kann/soll, so müssen es entweder die machen oder Leute auf
Linuxevents wie ich bleiben auf dem Trockenen.Ich erwarte nicht das
Red Hat Material sponsort wie Canonical das tut - ich erwarte, das man
der Community erlaubt sich frei zu organisieren um für Fedora zu
werben. Und das können, denke ich, sogar User besser als Leute die das
beruflich machen. Weil die das ganze eben aus User-Sicht kommunizieren
und nicht aus irgendeiner offiziellen Sicht als "Ambassador" oder Red
Hat-Angestellter.

Es wäre wichtig, das Fedora von Ubuntu lernt, wie man gutes Marketing
macht. Fakt ist, das realtiv zu Ubuntu Fedora in Deutschland zur Zeit
bei den Usern keine Rolle spielt. Auf einen Fedora-User kommen hier
schätzungsweise 20 Ubuntu-User und noch ein paar mehr  SuSE- und
Gentoo-User. Warum? Nicht weil Fedora schlechter ist, sondern weil es
erst Anlaufschwierigkeiten bei der Aufbau von Infrakstrukturen gab und
weil man nie konsequent auf die Community gesetzt hat, weil man den
Usern misstraut. Wenn sich da nichts ändert kann und will ich auch
niemandem mehr Fedora empfehlen, da ich selber dem Projekt immer
weniger traue: "Wenn Fedora uns nicht vertraut, warum sollen wir dann
Fedora trauen?"

Ich denke: Ja, klar kann es passieren das User beim Kommunizieren über
Fedora einen Fauxpas begehen und falsche Dinge behaupten oder Dinge
die nicht "abgesegnet" sind, aber "so what" - wer Kontrolle will darf
kein Community-Projekt anzetteln. Es gibt da zu viele Reibungs- und
Kommunikationsverluste, die dazu führen werden, das Fedora in der
Bedeutungslosigkeit versinkt, weil es nicht schnell genug eine
kritische Masse erreicht. Und Ubuntu wird dann irgendwann technisch
nachziehen. Also derjenige, der für das Fedora-Marketing und die
Wiki-Policy zuständig ist sollte schnellstens zurücktreten und die
Ampel für die Community schnell wieder auf grün geschaltet werden!

Um auf meine Eingangsfrage zurückzukommen: Gibt es nun eine Hilfe
Material für ein Linuxevent zu bekommen oder nicht? Wenn nicht werde
ich eben stattdessen nur für GNOME und Creative Commons werben.
Jedenfalls gehe ich nicht das Risiko ein inoffiziell für Fedora zu
werben und mir nachher eine Klage einzufangen.

Gruß,

Thilo Pfennig
PfennigSolutions
-- 
http://wiki.pfennigsolutions.de




More information about the de-users mailing list